Kai Ehlers: Um was geht es im Ukraine-Krieg?
Shownotes
Kai Ehlers bereiste jedes Jahr seit 1982 Russland, die Ukraine und andere Länder Zentralasiens. Ich kenne keinen profunderen Kenner der Geschichte der Sowjetunion in den alternativen Medien.
Kai Ehlers wurde im letzten Kriegsjahr geboren und war ein echter Alt-68er, der noch die Kommunen 1 und 2 in Berlin mit erlebt hat. Später war er Redakteur der in der linken Bewegung einflussreichen Zeitschrift Arbeiterkampf und war Mitgründer der Antifaschistischen Bewegung - die sich nach seiner Meinung inzwischen in ihr Gegenteil verkehrte - ebenso wie die Grünen.
Er bringt uns in diesem Gespräch ein Russland nahe, das er auf seinen vielen Wanderungen und Reisen durch das Land kennengelernt hat und das die meisten Menschen so nicht kennen und erwarten.
Ich erlebte eine Offenheit, wie ich sie noch nie auf der Welt erlebt habe. Das wollte ich kennenlernen. Es schien mir wie die Offenheit, die ganze versteinerte und festgezurrte Welt in Bewegung zu bringen.
Den Ukraine-Krieg sieht er als 100 Jahre verspäteten Befreiungskrieg aus der Kolonisierung - doch die Ukraine hätte eine ganz andere Möglichkeit gehabt als die Bildung eines (vom Westen abhängigen) Nationalstaates. Was will oder könnte in diesem Land eigentlich geschehen?
Anfangs habe ich ihn zu seinem persönlichen und politischen Werdegang gefragt. Als Mitgründer der antifaschistischen Bewegung sagt er:
Was heute als Antifa in perverser Form staatshörig ist, das war damals staatskritisch.
Noch einmal zum Krieg in der Ukraine:
Mit jedem Wort, das wir über diesen Krieg reden, werfen wir ein Sandkorn in das Getriebe des Krieges. Und das müssen wir tun. Es gibt keinen Grund, diese Politik einfach zu akzeptieren.
Mehr über Kai Ehlers, seine Bücher, Vorträge und Veröffentlichungen:
https://kai-ehlers.de
Oberham
‧Piefke
‧