Wasser ist Liebe
Shownotes
Quellen und Hinweise:
Zeitpunkt-online: https://zeitpunkt.ch Terra-Nova: https://terra-nova.earth
Alle Informationen über Water is Love: https://www.waterislovefilm.org
Transkript anzeigen
: SPK_1 Herzlich willkommen zu einem neuen Terra Nova Podcast. Heute ein ganz kurzer, nur 10 Minuten und ich bin im Gespräch mit Ludwig Schramm und Rosa Pannitschka. Ich spreche mit den beiden in Tamera, Portugal lebenden Filmemachern über ihren gerade veröffentlichten Dokumentarfilm Water is love - Ripples of Transformation. Es ist ein Film über Wasser, Klima und darüber, dass man am wirksamsten handelt, wenn es aus Liebe geschieht. Der Film hat seine Online Uraufführung jetzt gerade in einem Moment, wo die Hochwassersituation in Süddeutschland und der Schweiz uns auf dramatische Weise zeigt, wie unachtsam wir mit dem Wasser und unserer Erde umgehen.
00:01:03: SPK_1 Wir erfahren im Film die tieferen Hintergründe, warum das Klima und die Natur so in Ungleichgewicht geraten sind und sehen mutmachende Beispiele für ein anderes Denken und Handeln. Die Informationen zum Film finden sich unten in der Beschreibung. Gute Inspiration. Ja, schön.
00:01:37: SPK_2 Rosa und Ludwig, herzlichen Glückwunsch. Euer Film ist fertig. Ab morgen ist die Premiere.
00:01:42: SPK_3 Dankeschön.
00:01:44: SPK_2 Water is love. Wir kennen ja den Titel Water is life von den Indigenen und ihr habt Water is love draus gemacht. Was bedeutet das?
00:01:53: SPK_4 Das ist eine gute Frage, weil die Suche nach dem Titel war eine lange Reise. Einmal ist es einfach ein künstlerischer Ansatz, weil er regt zum Denken an. Also water is love, was heißt denn das eigentlich? Warum sagt man das so? Und dann versuchen wir in dem Film halt auch zu vermitteln, er richtet sich ja aus auf ökologische Lösungsansätze und materielle.
00:02:17: SPK_4 Aber gleichzeitig versuchen wir eigentlich auch zu vermitteln, dass es nicht nur darum geht, sondern dass es eigentlich damit Menschen in die Lage kommen, diese Lösungsansätze anwenden zu wollen, brauchen sie eigentlich eine gewisse Herzöffnung und eine gewisse Liebe fürs Leben. Weil sonst helfen auch äußerliche Lösungsansätze nicht, wenn die nicht auch aus der Liebe zum Leben und zum Wasser halt entstehen.
00:02:40: SPK_3 Wir haben auch so angefangen, eigentlich mit dem Thema zu arbeiten, dass wir selber aus einer total starken Herzöffnung kam für das Thema Wasser und überhaupt die ganze natürliche Welt Lust gekriegt haben, einen Film zu machen, der wirklich die Herzen von den Menschen berührt. Also der nicht so sehr theoretische Konzepte vorgibt, sondern der auf einer Ebene angesiedelt ist, wo man sich berühren lässt wirklich und dadurch in diesen Zustand kommt, den der Charles auch beschreibt in dem Film, wo man halt aus der Liebe zum Leben heraus handeln will und nicht aus der Angst, dass was ganz Schlimmes passieren könnte, dass die Erde durch den Klimawandel kaputt geht und dadurch man eigentlich aus einem Modus von Angst handelt, sondern wo wir gemerkt haben, wir wollen einen Film machen, der von diesem Liebespunkt her die Menschen motiviert zu handeln und zu sehen, wie einfach eigentlich auch die Dinge sein können, die man machen kann. Und eben die Analogie zur Liebe. Also dass wir im Laufe der Zeit gemerkt haben, das Wasser ist so ein unglaubliches Geschenk für die Erde und so eine Kraft, fast ein Mysterium, so verschenkend und so lebensspendend wie die Liebe für den Menschen.
00:03:47: SPK_2 Was ist denn die Kernbotschaft des Films?
00:03:51: SPK_3 Im Kern soll der Film zeigen, wie stark das Thema Wasser in dem Thema Klimawandel, also wie wichtig das Thema Wasser ist, das anzuschauen. Also dass wir nicht über Co einfach nur reden, sondern gucken, wie sind eigentlich die größeren Zusammenhänge, ökologische Zusammenhänge, und welche Rolle spielt das Wasser? Und dann praktische Lösungsansätze aufzuzeigen, die so einfach sind, dass jeder sie umsetzen kann, egal ob man jetzt ein ganz kleines Stück Land hat oder ob man ein ganz großes Stück Land hat. Aber dass eigentlich jeder Mensch merkt, wenn ich wieder anfange, eine Beziehung aufzubauen zur Umwelt und zum Wasser, dann kann ich Teil davon sein, die natürliche Welt wieder zu regenerieren. Das halt darüber, dass wir Beispiele zeigen, die schon existieren.
00:04:36: SPK_3 Also das eigentlich einen Film der Hoffnung machen soll, darüber, dass man sieht, was eigentlich schon passiert auf der Erde in der Richtung.
00:04:43: SPK_4 Die Kernbotschaft meines Erachtens ist, es ist möglich, Ökosysteme zu restaurieren. Und das ist eigentlich im Kern der Ansatz, um die Klimakrise sinnvoll umzugehen.
00:04:57: SPK_2 Ich weiß nicht, ob ihr mitkriegt, dass in Deutschland eine große Hochwasserwelle ist.
00:05:02: Auch in der Schweiz.
00:05:03: Und genau in dieser Zeit, wo das gerade im Höhepunkt ist, kommt euer Film raus. Ist der in irgendeiner Weise auch eine Antwort darauf?
00:05:12: SPK_4 Die Beispiele, die wir aufzeigen, sind oft Beispiele, wo es auch viel um Wassermangel geht. Das Thema Fluten tun wir nicht als solchespezifisch beleuchten, aber wir haben eine Animation kreiert, die das Thema Wasserkreislauf im umfassenden Sinn noch mal beleuchtet. Und in dem wird eigentlich ziemlich klar dargestellt, durch die Abholzung, durch die Erosion, durch den negativen Eingriff des Menschen in Ökosysteme, wo das Wasser nicht mehr natürlich fließen kann, nicht mehr in den Boden einsickern kann, dass es dann abfließt und sich staut und eben zu Umweltkatastrophen führt. Thema Dysbalance, woher die kommt und wie man eben auch damit umgehen kann. Also wie wie jetzt mal in den Ländern, in denen z.B….
00:05:59: SPK_4 ...Wassermangel besteht, die haben wir dann trotzdem phasenweise sehr extrem Niederschlag, der dann zu Überflutungen führt. Und wie gehen dann bestimmte Projekte mit diesen Regenfällen um? Nämlich indem sie das Wasser auffangen und speichern für die Zukunft.
00:06:16: SPK_3 Ja, und auch zu sehen, dass die Erde eben ein gesamtes Ökosystem auch ist, wo, wenn auf der einen Seite der Welt was gemacht wird, eingegriffen wird und eben z.B. abgeholzt wird oder Monokulturen angelegt werden oder also eben, dass es alles im Endeffekt zusammengehört und dadurch auch nicht voneinander zu trennen ist. Die Symptome sind dann unterschiedlich, aber was wir auch ganz stark zeigen wollen, ist der große Wasserkreislauf und der große Zusammenhang des Ökosystems, der betrifft uns alle auf die eine oder andere Weise und die Symptome zeigen sich halt unterschiedlich an verschiedenen Orten.
00:06:49: SPK_2 Ja, dann vielleicht noch als letzte Frage, da habt ihr auch Interviews mit Indigenen gemacht. Das ist ja für die meisten von uns eine fremde Welt, das indigene Wissen, indigene Herangehensweise. Gab es da für euch eine besondere Erkenntnis, gerade im Kontakt mit Indigenen, wo ihr gedacht habt, boah, das das ist.
00:07:08: SPK_1 Jetzt so berührend, das wollen wir jetzt
00:07:09: SPK_2 auf jeden Fall mal in die Welt bringen? Oder gab es sowas?
00:07:14: SPK_3 Auf jeden Fall. Ich denke irgendwie sofort jetzt an die Stelle auch mit der Atikigua. Sie beschreibt, wie ihre Kultur ein ganz anderes Verhältnis hat zu den Flüssen. Also dass Flüsse in ihrer Kultur Rechte haben, so wie Menschen Rechte haben. Und in der ganzen Planung auch von Zivilisation das Wasser die Grundlage ist.
00:07:35: SPK_3 Und sie beschreibt es an der Stelle so, wie wir eigentlich aus dem Kontakt gefallen sind mit dieser Tatsache, dass das Wasser so eine Basis ist für alles weitere, dass wir halt lineare Städte und so weiter bauen mit geraden Straßen und so weiter. Aber dass wir die mäandernde, fließende, das fließende Wesen des Wassers nicht mit einbeziehen und dass es in ihrer Kultur oder in ihrem Hintergrund ganz normal ist und die Basis ist, so zu gucken auf Zivilisation und Städteplanung und so weiter. Und das finde ich z.B. so eine total wichtige Stelle, von der wir lernen.
00:08:07: SPK_4 Können, was ich halt tiefer verstanden habe im Kontakt mit den Indigenen, aber auch durch meinen eigenen Weg, dass einfach alles lebendig ist und alles muss respektiert werden. Es gibt einfach Respekt ist ein wesentlicher Bestandteil in einem gesunden Ökosystem und der Respekt vor dem Wasser wird in die Genen kulturen den schon jungen Menschen ganz früh vermittelt. Z.B. das hat die Ladonna Brave Bull Allard in einem Interview schön gesagt, das leider auch nicht in dem Film ist, aber wir hoffen, dass wir noch Bonusmaterial veröffentlichen werden können, auch nach der Veröffentlichung. In diesen wertvollen Interviews hat sie eben gesagt, dass sie, dass die jungen Leute in eine Art Vision Quest geschickt werden, also auf dem Berg mehrere Tage ohne Wasser, damit sie halt wissen, was ist das für ein wertvolles Gut.
00:08:55: SPK_4 Und eben das haben wir in unserer Kultur komplett verloren, weil da ist der Zugang zum Wasser halt der Wasserhahn, den die jene Kultur bringt mir immer sehr nah. Eine Welt der Verbundenheit, wo nicht alles so getrennt ist voneinander.
00:09:09: SPK_2 Danke schön. Dann wünsche ich euch viel Erfolg. Dankeschön.
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